Die VAMED Gruppe startet den Betrieb des Reha-Zentrums Oberndorf als Erweiterung zum bestehenden Krankenhaus Anfang Oktober 2011. Seit Beginn des Jahres hat die Feuerwehr an verschiedenen Stellen immer wieder darauf aufmerksam gemacht, das Fenster vor der Inbetriebnahme zu nützen, zu dem das Personal bereits eingestellt, die Patienten aber noch nicht vor Ort sind. Kurzfristig konnte nun ein Termin für Feuerwehr und Rotes Kreuz gefunden werden, an dem sich eine möglichst realitätsnahe Übung mit Einbindung des Personals durchführen lies.
Neben dem bestehenden Krankenhauskomplex befindet sich das neu erbaute Reha-Zentrum in Hanglage zwischen Lindach-Siedlung und Gründen der Familie Felber, vulgo Gugghof.
Die Aufstellfläche für Feuerwehrfahrzeuge ist an der Vorderseite (West-Front) des Gebäudes sehr beschränkt, bei sorgfältiger Aufstellweise finden maximal 4 LKW Platz und 1 PKW Platz. Die übrigen Gebäudeseiten sind mit Fahrzeugen nicht zugänglich.
Übungsannahme
- Im obersten Geschoß des Gebäudes bricht in einem Patienten-Zimmer (Zweibettzimmer) ein Brand mit starker Rauchentwicklung aus.
- Der betroffene Rauchabschnitt ist voll belegt (24 Betten – 8 Ein- und 8 Zweibettzimmer), außerdem befindet sich eine unbekannte Anzahl Besucher im Haus.
- Das Personal konnte den Ort des Brandes ungefähr lokalisieren, aber eine Rauchausbreitung auf den gesamten Rauch-Abschnitt und geringfügig auch auf den danebenliegenden RA nicht verhindern
Aufgaben Feuerwehr
- Brandlokalisierung und -bekämpfung im 5.OG mit schwerem Atemschutz
- Personensuche und -rettung im 5. OG mittels Atemschutztrupps
- Personenrettung der auf Balkone geflüchteten Personen auf West- und Ostseite
- „Rauchfrei“-machen der betroffenen Rauchabschnitte und einzelnen Zimmer
- Unterstützung des Roten Kreuzes beim Transport der Patienten zu den Sammelstellen
- Löschwasserversorgung für etwaigen Außenangriff auf West- und Ostseite
- Verkehrsabsicherung Paracelsusstraße
Beteiligte Feuerwehren
Alarmstufe |
Feuerwehr |
Fahrzeuge |
1 | Oberndorf | KDOF-A, TLFA, RLFA, DLA-K, LFB |
2 |
Göming | TLFA, KLF |
Laufen | ELW, TLF, DLK, LFB | |
3 |
Nußdorf | RLFA |
Lamprechtshausen | TLFA | |
LZ Arnsdorf | LFA | |
4 |
Bürmoos | TLFA |
St. Georgen | LFB | |
LZ Eching | TLFA, LF |
Einsatzbereiche:
Aufgrund der komplexen Lage und der unüberschaubaren Gebäudesituation wurden mehrere Einsatzbereiche geschaffen, die den Gesamteinsatzleiter bei der Koordination unterstützten, während dieser sich um die Personenrettung mit 2 Drehleitern an der West-Fassade, die nachrückenden Kräfte und die Kommunikation zu Rotem Kreuz und Pflegdienst kümmerte:
- Bereich Innanangriff Zentralraum
- Bereich Innenangriff Nord
- Bereich Außenangriff Ostseite
Patientensammelstellen
- Leitung und Koordination oblag der Einsatzleitung des Roten Kreuzes in Abstimmung mit der Pflegedienstleitung
- Sammelstelle 1 für gerettete Personen aus dem Innenangriff: Zentralraum 4. OG
- Sammelstelle 2 für gerettete Personen über Drehleiter und Stiegenhaus Nord: Schulungsraum EG
- Transport der Patienten zu den Sammelstellen wurde mit Personal der Feuerwehren unterstützt und vom Roten Kreuz koordiniert
- Weitere Verlagerung der Patienten von Sammelstelle 1 zur Ambulanz des KH Obdf. über den Übergang
Problemsituationen
- Mangel an Zugängen und Aufstellfläche rund um das ganze Objekt
- Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Einsatzkräften und dem Pflegepersonal
- Überwachung und Koordination der eingesetzten Atemschutzkräfte
- Überwachung der geretteten Personen
- Einsatz des Atemschutzfahrzeuges und des Einsatzleitfahrzeuges nicht möglich, weil keine Aufstellfläche
- Aufstellfläche für alle weiteren Kräfte
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